Wegen Corona setzen wir unsere Zukunft nicht nur in Bezug auf unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aufs Spiel, sondern auch in Bezug auf unser Bildungssystem, bzw. auf das, was es derzeit mit unseren Kindern und Jugendlichen anstellt. Wissen Sie, wie es ist, wenn Sie im Homeoffice mit dem Firmenlaptop eine Online-Besprechung haben und gleichzeitig haben Ihre Kinder mit Laptop und I-Pad jeweils ihre eigene Online-Unterrichtsveranstaltung? Anstrengend ist da wirklich untertrieben. Ich frage mich, wie das in Familien läuft, die nicht mal eben einen neuen Laptop oder einen neuen WLan-Router kaufen und diesen neu konfigurieren können.
Dabei sind wir doch sehr froh, dass wir diesen Zustand erreicht haben, dass Unterricht per Internet überhaupt geht. Schließlich hat es über ein halbes Jahr gedauert, bis die Gymnasien so weit waren. Von Seiten der Grundschule ist das Ganze allerdings immer noch sehr dürftig: Zwei Mal die Woche eine kurze Session mit dem Klassenlehrer, alles andere dürfen dann Mama oder Papa selbst mit dem teilweise inzwischen schon sehr unmotivierten Nachwuchs in den Schulbüchern durchnehmen.
Das Alles ist nervlich schon eine große Belastung. Die Runde der Ministerpräsidenten hatte dementsprechend auch zusätzlichen Urlaub für Eltern gefordert, deren Kinder unter 12 zu Hause beschult werden müssen. Frau Merkel kam dem dann auch nach, auf ihre Art. Ihre Lösung: Kinderkranktage für diese Kinder, die ja gar nicht krank sind, und dann auch noch 20 statt 10 pro Jahr und Arbeitnehmer. Bezahlen müssen das die Krankenkassen und dementsprechend gilt das auch nur für Kassenversicherte. Rechtlich erscheint mir das alles sehr fragwürdig: Der Bundestag beschließt, das Geld eines anderen, nämlich der Krankenkassen auszugeben.
Zusammengenommen fühlt man sich als Eltern immer noch alleine gelassen, nicht nur vom Bund, sondern auch vom Land. Bei vielen Grundschulen ist die Anbindung ans Netz immer noch so schlecht, dass kein Online-Unterricht möglich ist. Die Landesregierung hat viel wertvolle Zeit dadurch vertan, dass man dort auf zweifelhafte Software-Lösungen gesetzt hat. Diesen Bereich verantwortet die Kultusministerin, Frau Eisenmann, die ja jetzt als Spitzenkandidatin für die Landes-CDU antritt.
Wenn allerdings die SPD auf ihren Plakaten fordert „Das Schul-Chaos beenden“, dann sollten sie sich mal an die eigene Nase fassen, denn im Bund sitzt sie ja in der Regierung und hat das ganze Schlamassel mit zu verantworten.
Wir als Alternative für Deutschland haben uns den Ausbau der IT-Infrastruktur in den Schulen unseres Bundeslandes auf die Fahne geschrieben, und wir werden im Landtag dafür kämpfen, dass das sehr schnell passiert.
Für uns Eltern wie für unsere Kinder wird es jetzt aber höchste Zeit, die Schulen wieder aufzumachen. Genau wie die vielen betroffenen Betriebe in unserem Land brauchen wir nun endlich ein Ende des Lockdowns.