Fragen des Handelsverbands Nordbaden

  1. Die Innenstadt zwischen Strukturwandel, Umbau und Corona: Wie sieht Ihre Innenstadt der Zukunft aus?

Was Bürger und Gäste unserer Stadt gleichermaßen brauchen und suchen, ist eine gewisse Beständigkeit in all dem Wandel. Für beide muss unsere Innenstadt als etwas Vertrautes, Liebgewonnenes erkennbar bleiben. Mit der Fertigstellung der Kombilösung muss daher der Umbau unserer Innenstadt zunächst beendet sein. Alle weiteren, von Rot-Rot-Grün geplanten Umbauaktivitäten zum Verdrängen der Kfz aus der Innenstadt sind kontraproduktiv. Wenn die Gemeinderatsmehrheit sie durchsetzt, müssen sie zumindest um einige Jahre in die Zukunft verschoben werden, denn zunächst muss Karlsruhe bei unseren ehemaligen regelmäßigen Besuchern aus den benachbarten Kreisen wieder Vertrauen gewinnen. Da ich in Philippsburg arbeite, weiß ich, wie die Menschen im Landkreis ticken: Wenn man nur im Stau steht, wenn man zum Einkaufen nach Karlsruhe hineinfahren will, fährt man eben stattdessen zum Einkaufen nach Mannheim und zum Flanieren nach Speyer. Das ist eine für unsere Stadt sehr nachteilige Entwicklung, der wir mit einer mit dem PKW gut zu erreichenden Innenstadt ohne Baustellen entgegentreten müssen. Unsere Innenstadt muss dazu sauber, ordentlich und sicher sein, sie muss Bürger und Gäste dieser Stadt gleichermaßen zum Verweilen einladen; nur so können wir dem Handel in unserer Stadt wieder zu alter Stärke verhelfen.

Diese Position vertrete im Übrigen nicht nur ich als OB-Kandidat, nein als AfD-Stadträte vertreten wir sie bereits seit sechs Jahren. Dementsprechend haben wir auch von Anfang an mehr Personal für den Kommunalen Ordnungsdienst gefordert und am Ende auch einen gewissen Zuwachs an KOD-Kräften erreicht. Hier können wir als Stadt aber noch mehr tun und mehr KOD-Kräfte einstellen. Die Zusammenarbeit zwischen KOD und Landespolizei funktioniert auch schon gut, kann aber noch verbessert werden.

Unter dem Strich bleibt zur Erreichung von Ordnung und Sauberkeit in der Innenstadt auch in den nächsten Jahren viel zu tun. Als OB werde ich mich dafür einsetzen, dass es getan wird.

 

  1. Als Oberzentrum hat Karlsruhe Versorgungsfunktion für die Region: Was sind mit Blick auf den Handel Ihre verkehrspolitischen Schwerpunkte?

Als Karlsruher weiß ich: Die Kombilösung hat unter den Bürgern damals nur eine Mehrheit gefunden, weil mit ihr unter anderem auch ein besseres Durchkommen mit dem Kfz in Nord-Süd-Richtung versprochen wurde. Nicht nur Kriegsstraße und Ettlinger/Karl-Friedrich-Straße, auch die Karlstraße und vor allem die Brauer-/Reinhold-Frank-Straße sollten nach dem Bau der Kombilösung mit dem Kfz zu queren sein ohne immer wieder querende Bahnen abwarten zu müssen. Wenn man das den Bürgern verspricht, muss man es hinterher auch halten. Die rot-rot-grünen Pläne, die Karlstraße für Kfz zu sperren und den Verkehr – nicht nur -in der Rheinhold-Frank-Straße weiterhin einzuschränken, widersprechen nicht nur den gegebenen Versprechungen, sie sind auch grundfalsch für die weitere Entwicklung unserer Stadt, wie ich auch schon des Öfteren im Gemeinderat ausgeführt habe.

Es muss den Menschen aus unserer Region wieder Spaß machen, mit dem Auto nach Karlsruhe hineinzufahren; sie müssen sich willkommen fühlen. Andernfalls werden die Kaufleute dieser Stadt diese Kunden dauerhaft an andere Städte in der Umgebung oder eines der vielen Shopping-Center auf der grünen Wiese verlieren.

 

  1. Was sind Ihre wichtigsten Impulse um eine gute Handelsentwicklung in der (Innen-)Stadt und den Stadtteilen zu gewährleisten?

Wie bereits zu 1. und 2. ausgeführt, müssen sich Bürger und Gäste in unserer Stadt sicher und willkommen fühlen. Unsere Innenstadt und die Stadtteile müssen sicher, sauber und ordentlich sein. Unsere Geschäfte müssen gut erreichbar sein, auch mit dem eigenen Kfz. Dementsprechend habe ich im Gemeinderat auch jedes Mal gegen die Abschaffung der Brötchentaste argumentiert und gestimmt. Als OB würde ich versuchen, sie wieder einzuführen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung als Pendler, dass es beim Einkaufen Alternativen zu den Zentren in Mühlburg und Durlach gibt, die leicht mit dem Auto zu erreichen sind, und wo keiner auf die Idee kommt, Parkgebühren zu verlangen.

Darüber hinaus muss die Infrastruktur natürlich weiter verbessert und ausgebaut werden. Das gilt nicht nur für unsere Straßen. Für funktionierenden Handel braucht man auch Fertigung, Lagerräume und Logistikzentren. Hierfür sind die begonnen Aktivitäten zur Sanierung und Weiterentwicklung unserer Karlsruher Industrie- und Mischgebiete zu begrüßen. Sie sind mit dem Ziel fortzuführen, die bestehenden Entwicklungsmöglichkeiten effektiv für Produktion, Lagerung und Handel zu nutzen.

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