Fragen der Initiative „Unser Karlsruhe – lebenswert, nachhaltig, klimagerecht“

Hier die Fragen der Initiative „Unser Karlsruhe“ und meine Antworten darauf:

1  Landschaftspark

Frage: Würden Sie die Planung eines regionalen Landschaftsparks als Erweite-  rung des bestehenden Pamina-Rheinparks auf Ebene der Technologie- Region Karlsruhe unterstützen und – falls ja – welche Inhalte hätten für Sie Priorität?

Antwort: Ja! Zunächst sollte der Pamina-Rheinpark – wie bereits begonnen – entlang des Rheins weiter in Richtung Norden ausgeweitet werden, über Leopoldshafen-Leimersheim hinaus bis nach Philippsburg-Germersheim. Im nächsten Schritt könnten die Auen entlang der Wasserläufe der Alb und der Pfinz sowie die Umgebung des Pfinzentlastungskanals als eine Art Auenpark an den Rheinpark angeschlossen werden. Würde das im Westen fortgesetzt, so könnte mit der Zeit ein Parksystem vom Pfälzer Wald bis zum  Nordschwarzwald entstehen.

2  Freiraumentwicklungsplan Karlsruhe 2017

Frage:     Welche der dort genannten Projekte/ Entwicklungsziele würden Sie vor- rangig umsetzen?

Antwort: Als Gemeinderatsmitglied habe ich den Freiraumentwicklungsplan Karlsruhe 2017 begrüßt und ihm meine Stimme gegeben. Unter seinen Elementen halte ich die Ost-West-Verbindungen für besonders wichtig, auch weil wir sie für die heute besonders nötige Durchlüftung des Stadtgebiets brauchen. Die „Grüne Nordspange“ ist da genauso zu nennen wie die zweite grüne Querspange im Süden der Stadt. Gerade hat der Gemeinderat mit dem Beschluss zur Schaffung des Landschaftsschutzgebietes Neureuter Feldflur entscheidendes zur Bewahrung der grünen Nordspange getan. Nun sind im Süden der Stadt größere Anstrengungen nötig, um eine durchgängige grüne Spange von Durlach bis zum Rhein einzurichten. Ganz wichtig ist dabei auch, den Südlichen Hardtwald mit breiten Grünstreifen – wie der Grünen Spange von der südlichen Hardt zum Beiertheimer Feld – durch das Stadtgebiet hindurch mit dem nördlichen Hardtwald zu verbinden, auch damit auf diesem Wege im Sommer Kaltluft ins Innere der Stadt gelangen kann.

3  Grünspange vom Turmberg zum Rhein

Frage:  Wie wichtig ist Ihnen in Ergänzung zur nördlichen Grünspange (Hardt-   wald) eine südliche Grünspange von Durlach bis zum Rhein? Welche Strategie verfolgen Sie, um die Lücken zu schließen?

Antwort: Es ist eine Herausforderung, die wichtige südliche grüne Spange vernünftig zu schließen. Eine schmale grüne Spange soll entlang der Stuttgarter Straße und dann südlich vom Bahnhof entlang der Alb in die Günter-Klotz-Anlage verlaufend entstehen. Aber auch südlich der Südtangente ist die grüne Ost-West-Spange zu schließen. Hierzu ist es nötig, die sich von Osten und von Westen bis ins Zentrum von Rüppurr erstreckenden Kleingartenanlagen zu erhalten, anstatt sie zumindest teilweise durch Wohnbebauung zu ersetzen, wie es leider die Gemeinderatsmehrheit favorisiert. Ich setze mich dafür ein, dass diese Gartengebiete erhalten bleiben.

4  Baumbestand in der Stadt

Frage:     Welche Strategie verfolgen Sie zur Sicherung und Entwicklung des klimatisch notwendigen Baumbestandes in Karlsruhe?

Antwort: Neben den geeigneten heimischen sollte künftig auch eine Auswahl von Baumsorten, die mit Trockenheit besonders gut zurechtkommen, gepflanzt werden. Zudem muss endlich sichergestellt werden, dass die Jungen Bäume bis zum Alter von 5 Jahren zuverlässig mit dem nötigen Wasser versorgt werden, insbesondere auch bei großer Trockenheit. Zu diesem Zweck habe ich bereits Anträge in den Gemeinderat eingebracht.

5  Entsiegelung innerstädtischer Flächen

Frage:     Wo sehen Sie im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen Möglichkeiten, den Bedarf nach Entsiegelung von innerstädtischen Flächen abzudecken?

Antwort: Seit der Umstellung der Abwassergebühren liegen für das ganze Stadtgebiet Luftbilder und zusätzliche detaillierte Aussagen über alle Flächen vor. Mit einer geeigneten Software und dem nötigen Know-How kann man damit sehr viele der entsiegelbaren Flächen identifizieren, die sich nicht nur in Siedlungs-, sondern auch in Industriegebieten befinden. Mit den nötigen Anreizsystemen kann man dann die Besitzer nach und nach dazu bringen, diese Flächen zu entsiegeln.

6  Wohnraumentwicklung

Frage: Wie stellen Sie sich vor, den stetig steigenden Bedarf  an Wohnraumflächen ohne weiteren Verlust von Grünflächen (u.a. stadtteilnahe Kleingärten) zu realisieren?

Antwort: Die Entwicklung in Karlsruhe zeigt, genauso wie die der Stadt München über die letzten 30 Jahre, dass der Zubau von Wohnungen nicht automatisch die Wohnungsnot und das Problem der hohen Mieten beseitigt. Oft genug ist das Gegenteil der Fall und durch gesteigerten Zuzug bleibt der erwünschte positive Effekt auf den Wohnungsmarkt aus. Daraus lernen wir, dass wir nur wohlüberlegt in das vertraute Bild unserer Stadt Karlsruhe mit ihrem Grün und den gewachsenen Wohnquartieren eingreifen dürfen. Bei allen Planungsmaßnahmen müssen die Bewohner im jeweiligen Viertel – und auch die Mitglieder der Gartenvereine – nicht nur symbolisch „gehört“ und „beteiligt“ werden, sondern es müssen Lösungen gefunden werden, die auch im Sinne der alteingesessenen Bewohner und Kleingärtner sind. Die vom Gemeinderat beschlossenen Konzepte für eine bessere Belüftung der Innenstadt, für den Erhalt des Grüns in unserer Stadt, für die Abstimmung der Gebäudehöhen u.s.w. müssen dabei natürlich eingehalten werden.

7  Bebauungsplan Forum Recht

Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie, im Rahmen dieses Vorhabens die öffentliche Hand (Stadt Karlsruhe, Land BW und Bund) in die Pflicht zu nehmen, damit sie den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes nachkommt und die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in besonderer Weise berücksichtigt?

Antwort: Da der BGH für den Bereich, in dem nun das Forum Recht entstehen soll, sowieso schon Baurecht für ein hohes Bürogebäude hatte, war für mich im Rahmen der Gemeinderats-Entscheidung über den Standort des Forum Recht die Zusage des OB ausschlaggebend, dass es nach dem Bau des Forum Recht zu keinem weiteren Bau von Gebäuden auf dem Areal des BGH kommen darf. Das muss nun auch umgesetzt werden, damit das Grün und möglichst viele der alten großen Bäume erhalten bleiben. Außerdem hat der OB zugesagt, die Bäume, die durch den Bau des Forum Recht verloren gehen, in der Nähe mit doppelt so vielen neuen Bäumen zu kompensieren. Auch dieses Versprechen ist nun zu erfüllen.

 

 

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