Mit einem offenen Brief kritisiert die Arbeitsgemeinschaft Kernkraft der Bundestagsfraktion der Alternative für Deutschland (AfD) die Energiepolitik der Bundesregierung: „Es gibt keinen Grund, länger auf die günstige und gut regelbare Grundlast unserer Kernkraftwerke zu verzichten. Alle Herausforderungen der Kerntechnik sind in Deutschland oder anderen Ländern längst gelöst worden“, betont Arbeitsgemeinschafts-Sprecher Dr. Paul Schmidt. Im Namen der Arbeitsgemeinschaft fordern Dr. Schmidt und der stellvertretende AG-Sprecher Dr. Rainer Kraft den sofortigen Stopp des Rückbaus der Kernkraftwerke, deren Wieder-Inbetriebnahme und den Wiedereinstieg in Forschung und Entwicklung bei der Kerntechnik.
Seit vielen Jahren werde unter dem Begriff Energiewende der trügerische Eindruck erweckt, dass in einem modernen Industrieland wie Deutschland Wind, Sonne und Wasserkraft den Energiebedarf decken könnten. Dieser deutsche Sonderweg sei undurchführbar und gerade dabei, zu scheitern. „Die Fragen nach Finanzierung, Netzstabilität, Versorgungssicherheit und dem Flächenverbrauch der sogenannten Erneuerbaren sind bisher nicht beantwortet worden, auch nicht von der aktuellen Bundesregierung“, betont Dr. Paul Schmidt.
Die Bundesnetzagentur hat im Bericht zur Strom-Versorgungssicherheit in Deutschland ermittelt, dass zusätzlich steuerbare Kapazitäten von bis zu 22,4 Gigawatt (GW) im Jahr 2035 erforderlich sein werden. Zum Vergleich: Ein modernes Kernkraftwerk, ausgelegt als Druckwasserreaktor, hat rund 1,4 GW elektrische Leistung. Um die 22,4 GW-Lücke zu schließen, würden also 16 Kernkraftwerksblöcke ausreichen. Der Rückbau der Kernkraftwerke in Deutschland ist unterschiedlich weit fortgeschritten. „Es braucht den politischen Willen, den Wiedereinstieg zu forcieren“, betont Dr. Rainer Kraft.
Ministerin Reiche redet jetzt von Gaskraftwerken, um die Grundlast im Strombedarf zu decken. „Wir hatten alles: Zuverlässige Kernkraftwerke, die im Betrieb praktisch kein CO2 erzeugt haben und verlässlich die erforderliche Grundlast im Strom bereitgestellt haben“, stellt Dr. Paul Schmidt fest. Die AfD sei nicht verantwortlich für die derzeitige Energiepolitik. Aber die AfD-Fraktion biete ihre Mitarbeit zur Lösung der Misere an.
Der offene Brief appelliert an die drei zuständigen Minister Katharina Reiche (CDU), Carsten Schneider (SPD) und Dorothee Bär (CSU), den Rückbau der Kernkraftwerke zu stoppen. In einem modernen Industrieland wie Deutschland sei der Betrieb von Kernkraftwerken möglich und sinnvoll. Energie müsse Leistungsfähigkeit der Wirtschaft, Wohlstand und soziale Stabilität sichern, heißt es in dem Papier, das von elf Abgeordneten des Deutschen Bundestags stellvertretend für die gesamte AfD-Fraktion unterzeichnet wurde.
Den offenen Brief können Sie hier herunterladen (pdf)